Frederik Brun und Andreas Bühler, woran arbeiten Sie gerade?
Wir arbeiten an verschiedenen Projekten, welche sich in unterschiedlichen Bearbeitungsphasen befinden. Nebst einem aktuellen Wettbewerb planen wir zur Zeit an Arealentwicklungen für ein Pflegeheim und für eine technische Fachschule. Zudem stehen verschiedene Wohn-, Schul- und Heimbauten in der Planung.
Was unterscheidet ein Wohnbauprojekt von einem Bau für die Pflege oder einem Alterszentrum?
Bei beiden Bereichen steht das Wohnen im Vordergrund. Die wohl wesentlichsten Unterschiede bestehen darin, dass bei Pflegeheimen gerade betriebswirtschaftliche Themen wie beispielweise die Reinigung und der Unterhalt eine grosse Rolle für den Betrieb spielen und sich daher auch auf die Wahl der Oberflächen und Materialien auswirken. Dabei ist es uns sehr wichtig, dass die Wohnlichkeit nicht in den Hintergrund rückt.
Bei solchen Projekten übernimmt KLP auch die Möblierung. Worauf achten Sie hier besonders?
Wir schauen darauf, dass die Produkte qualitativ hochwertig verarbeitet sind. Zudem legen wir hohen Wert auf die Ergonomie eines Möbels. Selbstverständlich sind Design und eine sinnliche Farb- sowie Materialwahl für uns Architekten Verpflichtung.
Sie haben bereits mehrfach mit der Seleform AG zusammengearbeitet. Was sind die Gründe dafür?
Grundsätzlich stehen bei Seleform gute Produkte zur Auswahl, die wenn nötig an unterschiedliche Benutzerwünsche angepasst werden können.
Wie kam der allererste Kontakt mit Seleform zustande?
Der liegt schon sehr weit zurück. Wenn wir uns richtig erinnern, ging es damals um Produkte aus der Kollektion von Thonet, die wir in einer Klinik platzieren durften.
Welche Möbel aus den Seleform-Kollektionen haben Sie bereits eingesetzt?
Unterschiedlichste Produkte aus den Kollektionen von Artifort, Thonet sowie ‹Alu7› und ‹Viena› von Seledue.
‹Viena› ist ein Stuhlprogramm mit vielen Facetten. Was schätzen Sie an dieser Stuhlfamilie?
Als wir den ‹Viena› Stuhl das erste Mal eingesetzt haben, bestach er vor allem durch die Möglichkeit, Material und Farbe unterschiedlich kombinieren zu können. Für verschiedene Nutzungen konnten unterschiedliche Polsterungen eingesetzt werden. Gleichzeitig ist der Stuhl in seiner Haptik angenehm. Er wirkt durch sein rundes Design leicht und er ist sehr bequem. Das Produkt wird in Heimen mit körperlich beeinträchtigten Personen, zudem bezüglich seiner ergonomischen Form sehr geschätzt.
Welche Voraussetzungen muss ein Sitzmöbel erfüllen, um im Pflege- und Altersbereich eingesetzt zu werden?
Auf Seiten der Betreiber steht meist Ergonomie, Robustheit sowie Inkontinenzschutz an oberster Stelle. Gleichzeitig hat ein Stuhl aus unserer Sicht in seiner Optik einen sehr hohen Stellenwert, damit die Wohnlichkeit nicht zu kurz kommt.
Hatten Sie auch schon Sonderwünsche, so dass ein Serienprodukt auf Ihre Wünsche angepasst werden musste?
Selten, aber wenn ich mich richtig erinnere, wurde das ‹Viena› Stuhlprogramm einmal für ein Pflegeheim in Höhe und Breite angepasst, da sämtliche damals vorgeschlagenen Stühle der Bauherrschaft ein paar Zentimeter zu wenig hoch und zu wenig breit waren. ‹Viena› war der Einzige, der diese Möglichkeit bot.
Wie wichtig ist für Sie die Herkunft der Möbel, also Produktionsstandort und Herkunft der Werkstoffe?
Uns gefällt das Schweizer Möbeldesign mit seiner langjährigen Tradition. Es gibt aber auch sehr schöne Produkte aus dem nordeuropäischen Raum, die uns ansprechen. Wir legen Wert auf eine gute Verarbeitung, die uns von den europäischen Herstellern meist garantiert wird. Grundsätzlich ist heute die Vielfalt neuer Technologien und Baustoffe beinahe unüberschaubar. Dabei gilt es die richtigen Produkte für das jeweilige Objekt zu finden und anzuwenden. Hierbei arbeiten wir gerne mit verlässlichen Partnern zusammen. Daher schätzen wir auch die Zusammenarbeit mit Seleform.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Die KLP Architekten AG wurde 1978 gegründet. Seit 2012 besteht die Geschäftsleitung aus den gleichberechtigten Partnern Andreas Bühler, Hans Blickensdorfer, Frederik Brun und Stefan Lüthi. Das Team sieht Bauen als kulturelle Verpflichtung. Es erarbeitet eine gültige Architekturlösung für jede Bauaufgabe, mit dem Ziel, eine individuelle, zeitgemässe und spannende Architektur mit kulturellem Anspruch zu erreichen. www.klp.ch
Andreas Bühler
Frederick Brun
Neubau und Umbau Alters- und Pflegezentrum „Wägelwiesen“ in Wallisellen: Der Neubau ist als Fortsetzung des Altbaus angefügt und als viergeschossiges Volumen gestaffelt ins Gelände eingelassen. Eine wohnliche Material- und Farbwahl im Innenausbauunterstützt die Aufenthaltsqualität.
Fotos: Silvano Pedrett Photography, Zürich
Pflegezentrum „GerAtrium Haus Chriesibaum“ in Pfäffikon: Durch das Hinzufügen des Erweiterungsbaus zum Bestand entstand in der Mitte ein Hof, welcher den Bewohnern einen geschützten Aussenraum bietet.